Off Topic: Wie entlarvt man schlechte Wissenschaft

bad_science1Immer wieder stolpert man als wissenschaftlich interessierter Leser über dubiose Statistiken oder pseudowissenschaftliche Hinweise in den Medien, die einem die Frage aufdrängen, woher diese Informationen stammen und ob das alles überhaupt so richtig ist. Mit Formulierungen wie „wissenschaftliche Untersuchen haben gezeigt..“ oder „laut neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen..“ werden hin und wieder populistische Schlagzeilen gemacht, die in etlichen Fällen schlecht recherchiert oder masslos übertrieben dargestellt sind. Dabei ist es überhaupt nicht problematisch, wenn ein Journalist ein wissenschaftliches Thema massentauglich aufbereitet, oder sich dabei irrt, allerdings wird es kritisch, wenn dahinter Interessen Dritter zu vermuten sind, die die Neutralität der Medien in Frage stellen. Ohne paranoid zu werden, kann man mit ein Paar Analysen etliche dieser Fälle sofort erkennen.

Ben Goldacre

Ben Goldacre

Der britische Arzt und Journalist Ben Goldacre hat es sich zur Aufgabe gemacht, solche Fälle aufzuklären und anzuprangern, aber auch Lesern, die nicht ganz so tief in der Materie stecken wie er, Werkzeuge an die Hand zu geben, um derartige „schlechten Wissenschaften“ zu entlarven. Ein gesundes Misstrauen ist hierbei eine wichtige  Voraussetzung. Danach müssen gewisse wissenschaftliche Basisvorraussetzungen geprüft und angegebene Referenzen gecheckt werden. Mit ein paar einfachen Tests läßt sich so mancher wissenschaftliche Artikel als fragwürdig entlarven.

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Off Topic: Thoughts about money and responsibility

Beinahe täglich hört und sieht man in den Nachrichten wie die großen Banken ihr Geld unverantwortlich und unsinnig verspekulieren oder in fragwürdige Projekte investieren. Moment mal: ihr Geld? Banken haben kein eigenes Geld. Meine Gedanken zum Start in das Jahr 2013 betreffen daher die Mitverantwortung aller, auch meiner selbst, die diese fragwürdigen Methoden mit ihren Euros finanzieren. Hat man überhaupt das Recht sich darüber aufzuregen? Ist es denn etwa so, daß man keine Alternativen hat? Und wenn ich schon Geld übrig habe und es einer Institution anvertraue, warum kann ich dann nicht mitbestimmen, ob mein Geld in Kinderarbeit, Atomkraftwerke oder Militärwaffen oder aber in  Sozial- und Umweltprojekte investiert wird bzw. werde überhaupt darüber informiert oder kann irgendwo nachlesen was genau die Bank mit dem Geld macht? Dazu gehen Banken mittlerweile auch noch Pleite und müssen gerettet werden, weil sie scheinbar „systemrelevant“ (=sehr gross) sind. Um ihr Image zu retten, geben die großen Banken mittlerweile Millionen für Fernsehspots zur besten Werbezeit aus. Aber reicht das aus, um uns zu überzeugen, daß alles gut ist?

Fakt ist: es gibt Banken die ihre Kunden in ihre Entscheidungen mit einbeziehen und über ihre Geschäfte aufklären und es gibt Banken die dies nicht tun.

Zweiter Fakt ist: die wenigsten Kunden wissen das, bzw. haben sich jemals mit dem Thema auseinandergesetzt, weil man bei der Bank ist, bei der schon die Eltern waren und wo man in der Kindheit sein erstes Sparbuch eröffnet hat.  Oder bei der Bank, die ihre Filiale gleich an der Ecke hat und wo man irgendwann mal reingelaufen ist, um ein Konto zu eröffnen, ohne sich weiter mit deren Geschäftsmodell zu beschäftigen. Oder es ist schlicht eine Imagefrage, da große Banken für großen (auch persönlichen) Erfolg stehen.

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